Sonntag, 17. März 2013

Rezension ~ Mysteria - Das Tor des Feuers von Peter Freund

Hallo Leute,
heute gibt es noch eine Rezension für euch, nämlich die zu Mysteria - Das Tor des Feuers von Peter Freund, das ich jetzt auch schon seit einer knappen Woche beendet habe. Die Rezension wollte ich heute eigentlich schon früher schreiben, aber eben war ich noch mit meinem Papa im Kino, in Jack and the Giants. Zu dem Film wird es die Tage auch noch eine Rezension geben. Sowieso dürft ihr euch kommende Woche auf einige Rezensionen freuen.

Inhalt

Niko Niklas ist ein ganz gewöhnlicher vierzehnjähriger, der gegen alle Erwartungen seiner Mutter die Versetzung in die nächste Klasse geschafft hat und sich somit auf den versprochenen Ausflug in den neuen Freizeitpark ganz in der Nähe freut. Doch auf dem Nachhauseweg wird er in ein Antiquariat gelockt, in dem ihm der Verkäufer ein altes Buch schenkt, das von einer Abenteuergeschichte in einem seltsamen Land namens Mysteria erzählt. Kurz darauf geschehen allerlei merkwürdige Dinge und Niko hat ständig das Gefühl, einen seltsamen Falkenruf zu hören, wo es doch gar keine Falken mehr in der Gegend gibt, in der er lebt. Als dann noch der Ausflug zum Freizeitpark ausfällt, da sein Großvater einen Hexenschuss hat und Niko und seine Mutter dem Großvater zu Hilfe gehen wollen, nimmt das Schicksal seinen Lauf und Niko muss bald feststellen, dass Mysteria nicht nur Teil einer Fantasy-Geschichte ist, sondern für ihn eine entscheidende und gefährliche Rolle spielt, der er sich nicht entziehen kann.

Meine Meinung

Das Buch war vor einiger Zeit ein Spontankauf, da es in meiner Jokers-Filiale für 4,99€ aus lag. Und da der Klappentext recht interessant klang und das Cover sehr vielversprechend aussah, nahm ich es auf gut Glück gleich mal mit.

Ich muss gestehen, dass ich gleich auf den ersten Seiten über einige Sachen gestolpert bin, die sich leider durch das ganze Buch gezogen haben. Zum einen wäre da der Name "Niko Niklas". Alliterationen in allen Ehren, aber das klingt, so leid es mir tut, einfach nur dämlich. Außerdem würde wohl kaum jemand seinen Sohn Niko nennen, wenn er mit Nachnamen schon Niklas heißt. Zumindest würde ich das nicht tun. Zudem merkt man recht schnell, dass der Schreibstil an manchen stellen recht holprig ist, unpassend und teilweise nicht altersgerecht wirkt. Tatsächlich ist die Sprache oftmals sehr jung, dann werden aber wieder Wörter von den Charakteren benutzt, die viel zu altmodisch sind und für Kinder, für die das Buch gedacht ist, zu schwierig sein könnten. Nicht jeder weiß, was "mäanderte der Fluss" bedeutet.

Dennoch ist die Idee hinter der Geschichte sehr interessant und stellenweise gut umgesetzt. Nikos beginnende Veränderung und die geheimnisvollen Dinge, die passieren, locken schon dazu, das Buch zu lesen und zu erfahren, was es mit Mysteria auf sich hat. Bei seinem Großvater lernt er die junge Jessie kennen, die ihm berichtet, ebenfalls merkwürdige Dinge in letzter Zeit gesehen zu haben und gemeinsam überlegen sie, was es zu bedeuten hat. Neben den Handlungen in unserer Welt werden einige Sichtweisen auch von Charakteren aus Mysteria geschildert. Diese Szenen sind in einer anderen Schriftart gedruckt als die Geschehnisse aus unserer Welt. In Mysteria bekommt man Einblick in die Welt von Ayani, einem jungen Alwenmädchen, das in Unterdrückung lebt, und von Rhogarr, der den Alwenkönig hinterrücks gestürzt und die Alwen versklavt hat. Die treibende Kraft des Ganzen Elends ist die Schwarzmagierin Sâga, die abgrundtief böse ist und Niko und Ayani immer einen Schritt voraus zu sein scheint.

Bis aber wirklich etwas spannendes passiert oder die Geschichte allmählich die Formen annimmt, die sie haben soll, vergeht schon weit über die Hälfte des Buches und tatsächlich habe ich ziemlich lange zwischendurch gebraucht, weil einfach nicht viel passierte. Die Sichtweisen von manchen Charakteren waren auch nicht immer spannend und informativ.

Auch wenn Idee und Umsetzung teilweise recht gut gelungen sind, trifft dies auf die Charaktere leider nicht zu, denn die sind eine große Schwäche des Buches und durchaus noch ausbaufähig. Anfangs ist Niko noch sehr verwirrt über das, was passiert. Aber als er dann in Mysteria festsitzt und eine kurze Panikattacke deswegen hatte, findet er sich erstaunlich schnell mit der Situation ab, fügt sich seinem Schicksal und kennt sich plötzlich mit allem und jedem aus. Außerdem ist er mir ein wenig zu perfekt, da er natürlich zwei asiatische Kampftechniken perfekt beherrscht und nebenbei über eine übernatürliche Intelligenz verfügt und Zusammenhänge viel schneller sehen kann als andere und sich auch an winzige Kleinigkeiten super erinnert. Auch Jessie, die er erst zwei oder drei Tage vor seinem Verschwinden nach Mysteria kennen gelernt hat, fühlt sich verpflichtet, Niko zu suchen und setzt alles dran, um selber nach Mysteria zu kommen, auch wenn sie schnell merkt, dass sie sich in äußerst gefährlichen Terrain begibt, was nicht nur auf die Fantasywelt zutrifft. 

Insgesamt sind alle Charaktere sehr schnell zu überzeugen, egal, worum es geht. Und ihre Handlungen sind oftmals nicht authentisch und sehr kindlich. Da ist beispielsweise Ayani, ein Mädchen aus der Welt von Mysteria und eine Gefährtin von Niko einerseits mutig, will sich als einzige gegen die Knechtschaft der Bösen auflehnen und nimmt es mit ihrer Steinschleuder mit mehreren Soldaten auf, im nächsten Moment schreit sie panisch, steht untätig in der Gegend rum, während ihr Bruder kämpft und sucht nicht nach Fluchtmöglichkeiten, als sie gefangen in einer Höhle ist, sondern gibt sich ruck zuck dem nahenden Ende hin. Zudem gibt es nur "Gut" und "Böse" und nichts dazwischen. Die Bösen sind böse, weil sie es können und die Guten sie nicht daran hindern, weil sie alle auf einen legendären Erlöser hoffen, der sie aus ihrer Knechtschaft retten soll. Wer dieser besagte Erlöser ist, muss glaube ich nicht erwähnt werden. Sowieso ist die Geschichte recht vorhersehbar und man wusste schon recht bald, wer was wie mit wem wieso gemacht hat. Da hätte ich mir mehr Verstrickungen gewünscht.

Was mir auch noch negativ aufgefallen ist, ist, dass im Buch die Personen immer schreien oder rufen. Selbst in den unpassendsten Momenten wird geschrieen. Dies wirkt meist einfach deplatziert und unprofessionell, da man auch keuchen, zischen, flüstern, zuraunen kann und nicht immer rufen oder schreien muss. Vor allem, wenn in einer Situation eher Stille und Bedachtsamkeit von Nöten wären.

Das Ende des Buches kommt recht plötzlich und man hat nicht das Gefühl, dass Niko schon viel erreicht hat. Tatsächlich sind er und Ayani eher von einem Unglück ins nächste gestolpert und nur durch Glück oder durch Nikos unnatürliche Intelligenz und Kraft gelöst werden. Das Buch endet so abrupt, dass ich ein wenig sprachlos war, dass es zu Ende sein soll. Jetzt heißt es, den zweiten Band zu lesen... oder nicht?

Fazit

Leider ein Buch, das mich sehr enttäuscht hat. Die Charaktere haben mich ebenso genervt wie der Schreibstil und die schwarz/weiß-Zeichnung der Gesellschaft. Aber auch wenn die Geschichte sehr vorhersehbar war, gibt es dennoch die ein oder andere Frage, die ich gerne beantwortet hätte, weswegen ich vielleicht doch noch den zweiten Band lesen werde. Deswegen und weil nicht alles am Buch schlecht war, vergebe ich


Sonstige Infos
Autor: Peter Freund
Titel: Mysteria - Das Tor des Feuers
Reihe: 01/03
Verlag: cbj, gebunden mit Schutzumschlag
Seiten: 416
Preis: gebunden zZt. unter 10€

3 Kommentare:

  1. Wow, das hätte ich bei Peter Freund nicht erwartet, seine Laura Leander Reihe habe ich geliebt und verschlungen.
    Schade, dass das Buch nicht so der Brüller ist, hätte mich gefreut, mal wieder was Schönes von ihm zu lesen :(
    Freu mich schon auf die kommenden Rezis!!
    LG,
    Lyrica

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    1. Hallo Lyrica,
      ich habe die Laura-Reihe nie gelesen, wobei ich schon von ihr gehört habe, daher kann ich dazu auch leider keinen Vergleich ziehen. Bisher scheint aber die Mysteria-Reihe insgesamt nicht sonderlich gut angekommen zu sein, auch auf Amazon gibt es eher mittelprächtige Rezensionen... Ich finde es auch schade, hatte eindeutig mehr von ihm erwartet. Aber da Geschmäcker immer verschieden sind, könnte es dir ja trotzdem gefallen :) Die Bücher gibt es momentan sehr günstig.
      Liebe Grüße, KQ

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    2. Ich glaube auch, dass du die Reihe jetzt nicht mehr lesen solltest, dafür sind wir jetzt zu alt und leider ist das keine Reihe, die man alterslos lieben kann, fürchte ich... Aber trotzdem mochte ich die echt gerne :)
      Vielleicht leg ich es mir mal zu, aber momentan haben andere einfach Vorrang... und die Wunschliste wird ja auch nie kleiner ...
      LG,
      Lyrica

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