Mittwoch, 24. April 2013

Rezension ~ Die Chroniken der Nebelkriege - Der eisige Schatten von Thomas Finn

Hallo Leute,
einen wunderschönen Welttag des Buches wünsche ich euch nachträglich. Ich hoffe, dass ihr den Tag gestern ganz im Sinne der Buchleidenschaft genutzt und eurer Sucht gefrönt habt. Ich muss ja gestehen, dass ich den Welttag des Buches glatt vergessen habe und somit nichts für euch vorbereitet hatte :( Aber ich denke, dass ihr da auch genug von anderen Bloggern mit tollen Gewinnen bedient wurdet. Aber ganz im Sinne des gestrigen Tages habe ich natürlich gelesen. Und zwar den zweiten Teil von Die Chroniken der Nebelkriege von Thomas Finn, nämlich Der eisige Schatten. Heute habe ich noch schnell die letzten 200 Seiten runter gelesen, damit ich euch direkt eine Rezension schreiben kann.

Inhalt

Einige Monate sind vergangen, seit Kai mit der Hilfe von der Elfe Fi, dem Däumlingszauberer Eulertin und der Gargyle Dystariel den gefährlichen Schwarzmagier Finsterkrähe besiegt und das Vorrücken von Morgoyas Armeen verhindert hat. Doch seit einiger Zeit hält der eisige Winter die Buchten Hammaburgs fest in seinen Klauen und schon bald wird deutlich, dass der Frost und die Kälte nicht natürlichen Ursprungs sind. 
Zusammen mit Fi und dem Klabauter Koggs findet Kai ein Schiff, das zu den Nordlanden ausgeschickt wurde, um Verbündete im Kampf gegen Morgoya zu suchen. Das Schiff ist bis auf den letzten Man eingefroren, die Besatzung ist tot. Wie konnte es nur dazu kommen? Auf dem Schiff findet Kai das Logbuch des Kapitäns, in dem schreckliche Neuigkeiten stehen, die sofort zum Handeln zwingen. 
Doch nicht nur das bereitet Kai Kopfschmerzen. Auf dem Schiff findet Fi einen blinden Passagier, der die Kältewelle überlebt hat und sich als der totgeglaubte Freund von Fi entpuppt - Gilraen. Neben seiner Eifersucht spürt Kai, dass Gilraen ein Geheimnis vor ihnen hat und nicht die Wahrheit erzählt. Ist ihm zu trauen? Und als Magister Eulertin und Kai in das Land zur Feenkönigin Berchtis gerufen werden, um an einem Konzil teilzunehmen, wird die Gefahr endgültig deutlich - das Feenreich ist vollständig eingefroren.

Meine Meinung

Endlich geht es weiter mit den Abenteuern von dem jungen Zauberlehrling Kai und seinen Freunden. Ich war schon sehr gespannt, was mich nun im zweiten Band der Reihe erwarten würde, vor allem, da so ein "Mittelband" gerne mal recht schwach ist im Vergleich zum Vorgänger. Zudem war es für mich ja auch ein gewaltiger Akt, an dieses Buch zu humanen Preisen zu gelangen. Dass diese Reihe nicht mehr verfügbar ist entschließt sich gänzlich meinem Verständnis.

Der Anfang des Buches ist recht amüsant und lässt den Leser locker in das Geschehen einsteigen. Kai versucht sich an einem Zauberspruch, um die Elfe Fi zu begeistern. Da sein Lehrmeister, Däumlingszauberer Eulertin, zur Zeit nicht in Hammaburg weilt, ist es nur logisch, dass der Zauber nach hinten losgeht und für einen sehr humorvollen Einstieg sorgt.
Kurz danach beginnt jedoch schon der Ernst und die missliche Lage wird deutlich. Schon auf dem Schiff passieren allerhand gefährliche Sachen und die Frage kommt auf, woher das Eis kommt und was es für eine Bedeutung für alle Anwesenden haben wird. Auf dem Schiff wird auch der Elf Gilraen gefunden, der eine gemeinsame Vergangenheit mit Fi hat, was Kai sehr eifersüchtig macht. Was Gilraens Absichten sind und wie er auf das Schiff gelangen konnte bleibt bis zum Ende ein Geheimnis. 

Von den Kämpfen auf dem Schiff geraten Kai und seine Gefährten immer wieder von einem Kampf in den nächsten. Der Leser hat selber kaum Zeit, sich von einer spannenden Auseinandersetzung zu erholen, da dräut schon das nächste Unheil. Dadurch wird das Buch an keiner Stelle langweilig oder langatmig, gleichzeitig aber auch nicht zu überladen oder hektisch. Der Leser kann jedem Geschehen folgen und alle Begebenheiten leicht nachvollziehen. 

Besonders gerne mochte ich, wie schon im Band davor, Dystariel, die als Gargyle einfach ein unheimlich faszinierender Charakter ist, und Gilraen, der zwar an sich nicht sehr sympathisch war, aber ich sehr neugierig war, was er mit sich auf hatte. Dystariel ist weiterhin sehr unheimlich und düster, doch in diesem Band erfährt man noch einige Dinge mehr von ihr und ich bin sehr gespannt, was diese Erkenntnisse noch so im nächsten Band für die Leser bereit halten. Gilraen lässt den Leser immer wieder im Zwiespalt zurück. Mal war ich mir sicher, dass er böse ist, dann war deutlich, dass es gut ist und so weiter. Sowas mag ich sehr gerne, wenn man einen Charakter nicht gut durchleuchten kann und dies ist Thomas Finn mit Gilraen sehr gut gelungen. Aber natürlich waren auch die anderen altbekannten Figuren wie Kai, Fi oder Magister Eulertin wieder sehr sympathisch und authentisch und auch neue wichtige Figuren erhalten Einzug in die Geschichte. Diesmal lernt man als Leser auch die Zwerge kennen und muss um Kai bangen, als er sich echten Drachen im Kampf gegenüber steht. Da Kai der letzte Feuermagier ist und nur von einem wahren Feuermagier geweiht werden kann, sind seine Kräfte noch recht schwach. Durch das ganze Buch zieht sich diese Problematik anschaulich und Kai leidet sehr darunter, dass er nicht stärker ist. Wie aber auch schon im ersten Band haben mir der Hintergrund und die Art der Magie, die in diesen Büchern gewirkt wird, gut gefallen. Alles basiert auf elementarer Ebene und selbst die heraufbeschworenen Elemente können ein Eigenleben entwickeln, wie Kai am eigenen Leib feststellen muss. Auch wenn Thomas Finn das Rad nicht neu erfindet und sich gängigen Fantasy-Modellen bedient, kann ich nur immer wieder über seinen Einfallsreichtum staunen. Mehrmals war ich wirklich begeistert, was sich der Autor alles hat einfallen lassen, um Typisches aus dem Bereich Fantasy für sein Buch neu zu interpretieren.

Ein wenig zu bemängeln habe ich stellenweise die Abwesenheit von dem Poltergeist Quiiits und von dem Klabauter Koggs, aber da die Handlung kaum in Hammaburg spielt, ist dies auch verständlich, wobei mir beide ein wenig gefehlt haben. Ich mag sie wirklich gerne. Zudem schrien und riefen mir die Figuren ein wenig zu sehr, auch in unpassenden Momenten. Da hätte ich mir ein wenig mehr Abwechslung gewünscht, als immer nur schrie Kai oder rief Fi zu lesen. Neben diesen Punkten habe ich nichts, was ich sonst noch an dem Buch kritisieren könnte.

Einige Fragen bleiben ungeklärt und warten darauf, im nächsten Band beantwortet zu werden. Gleichzeitig werden aber auch ein paar Fragen beantwortet, man kann einen kleinern Hoffnungsschimmer erkennen und das Ende ist noch nicht mal allzu negativ. Doch kurz vorm Ende gibt es noch eine spannende und gut geschriebene Schlacht zwischen Magiern und Drachen, die wirklich fesselt. Da hätte sich der gute Herr Paolini gerne mal eine Scheibe von abschneiden können.

Fazit

Der zweite Teil von Die Chroniken der Nebelkriege hat mir sogar noch besser gefallen als der erste. Die Schauplätze sind wirklich faszinierend, die Charaktere authentisch und die Geschichte selber spannend, auch wenn sie grob gesehen nichts Neues bietet. Aber dennoch konnte mich das Buch unheimlich gut unterhalten und auch wenn es eher für jüngere Jugendliche geschrieben ist, fieberte ich beim Lesen richtig mit. Die Reihe hat sehr gute Chancen, eine meiner Lieblingsreihen zu werden. Ich vergebe dem Buch abschließend wohlverdiente


Sonstige Infos
Autor: THOMAS FINN
Titel: Der eisige Schatten
Reihe: 2/4
Verlag: Ravensburger Buchverlag, gebunden mit Schutzumschlag
Seiten: 516
Preis: 16,95€, aber zZt. out-of-print, wird im Laufe des Jahres 2013 aber wieder als TB erscheinen



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1 Kommentar:

  1. Eine tolle Rezension!

    Mir hat der Einstieg ebenfalls sehr, sehr gut gefallen. Der war genauso locker und einnehmend, wie beim ersten Teil, aber auch witzig und interessant. Am besten hat mir hier aber gefallen, dass Kai noch kein Supermagier ist (sowas passiert ja gerne mal zwischen zwei Bänden...)

    Quiiiitsss hab ich auch vermisst. Aber ich hoffe, dass ich ihm in Band drei nochmal über den Weg laufe :)

    Liebe Grüße,
    Lyrica

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