Mittwoch, 22. Mai 2013

Rezension ~ Die schottische Braut von Kinley MacGregor

Hallo Leute,
hier kommt der zweite Teil meiner Highlander-Erotik-Roman-Rezensionen, nämlich nun zum zweiten Band der MacAllister-Saga, Die schottische Braut von Kinley MacGregor. GESTERN habe ich ja den ersten Band, Highlander meines Herzens, rezensiert, welchen ich wirklich sehr gerne mag. Meiner Meinung nach steht der zweite Band dem ersten in nichts nach, wenn er nicht sogar eine tiefgründigere Handlung hat als sein Vorgänger.

Inhalt

Die schöne Caledonia MacNeely wird zusammen mit ihren jüngeren Halbbruder Jamie von Engländern gefangen genommen und von König Henry II. als politische Geisel gehalten. Da einige Rebellen aus ihrem Clan immer wieder in Schottland wohnende Engländer angreifen, soll Caledonia als Druckmittel dienen, um die Scharmützel zu beenden. Sin MacAllister, der engste Vertraute von König Henry II., wird beauftragt, Caledonia zu heiraten und sie zurück nach Schottland zu bringen, um als Mittelsmann des Königs für Ruhe und Ordnung zu Sorgen. Doch Sin könnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als eine Schottin zu heiraten, abgesehen von der Tatsache, zurück nach Schottland zu gehen. Mehr als alles andere hasst er dieses Land. Doch als er mit ansehen muss, wie Caledonias kleiner Bruder Jamie von den Engländern behandelt wird und er sich auf unerklärliche Weise zu der hübschen Schottin hingezogen fühlt, willigt er widerstrebend ein. Auch Caledonia ist zunächst schockiert über den Gedanken, den ihr fremden und recht unheimlichen Sin MacAllister zu ehelichen. Doch als ihr klar wird, dass sie nur so ihren Clan vor einem Krieg bewahren kann, ergibt sie sich ihrem Schicksal. Bald müssen sowohl Sin als auch Caledonia feststellen, dass ihre Anziehungskraft, die sie aufeinander ausüben, stärker ist als alle Zweifel, die sie hegen.

Meine Meinung

Ganz vorneweg muss ich sagen, dass ich diesen deutschen Titel grauenvoll finde. Die schottische Braut? Also wirklich. Da springt einem schon das Klischee schlechthin entgegen. Den englischen Originaltitel, Born in Sin, finde ich dagegen so genial. Meiner Meinung nach einer der besten Buchtitel überhaupt, da er in vielerlei Hinsicht perfekt zur Geschichte passt. Das Buch hätte keinen besseren Titel haben können und das nicht nur, weil der Hauptcharakter Sin heißt. Wer das Buch kennt, der weiß, was ich damit meine. 

Auch der zweite Band der MacAllister-Saga kann mit seinem Witz und seinem Humor durchweg überzeugen. Zwar ist der Ton im Vergleich zum ersten Band insgesamt ein wenig ernster, dennoch gab es auch hier wieder viele sehr amüsante Szenen. Diesmal nicht nur unter den MacAllister Brüdern, sondern auch zwischen Sin und Caledonia, die sich erst nach ihrer Vermählung wirklich kennen lernen können und so auf einige komplizierte Charaktereigenschaften des anderen treffen.

Nachdem Sin MacAllister im ersten Band ein wichtiger Nebencharakter war, ist er in diesem Band nun der Protagonist und man erfährt nach und nach viel über ihn und seine Vergangenheit. Tatsächlich ist er ein so genannter "Tortured Hero", also ein Protagonist, dem das Leben mehr als übel mitgespielt hat und der sehr viel leiden musste. Da ist besonders der Prolog sehr eindrucksvoll, in dem man den achtzehnjährigen Sin als Sklave der Sarazenen begleitet, wie er auf Henry II. trifft. Im gesamten Buch erfährt man immer wieder, was Sin alles durchleiden und durchleben musste und man ist schockiert über die Grausamkeiten, die er schon als Kind erfahren musste. Besonders hervorgehoben ist dort auch das Verhältnis zu seinen Halbbrüdern, seinem Vater, seiner leiblichen  Mutter und seiner Stiefmutter. Auch wenn ich das Buch schon mehrmals gelesen habe muss ich immer wieder über diese Grausamkeiten den Kopf schütteln. Obwohl Sin zu seinen Halbbrüdern ein sehr enges und vertrautes Verhältnis hat, fühlt er sich nirgendwo zu Hause. Als halber Schotte wird er in England verachtet, als halber Engländer in Schottland geächtet. Mit der Zeit musste Sin lernen, dass er nirgends dazu gehört und hat sich eine Gelassenheit angewöhnt, die schon an Ohnmacht erinnert. Überall wo er auftaucht wird er angefeindet und er nimmt das alles stoisch hin und akzeptiert den geballten Hass, der ihm entgegen schlägt. Sin tut mir einfach jedes Mal so leid, wenn ich das Buch lese und man wünscht ihm nichts sehnlicher, als dass er endlich glücklich wird.

Caledonia MacNeely ist, ganz im Gegensatz zu Sin, immer wohlbehütet und stets geliebt aufgewachsen. Sie kennt es nicht, einsam und alleine zu sein, und besonders das Gefühl unwillkommen zu sein ist ihr sehr unangenehm. Obwohl auch sie schon einige Schicksalsschläge durchleben musste, hatte sie immer Menschen an ihrer Seite, die sie unterstützt haben. Während die meisten Menschen Sin hassen und fürchten, da er ein mächtiger und unbezwingbarer Krieger ist, verspürt sie keine Angst vor ihm und seiner Kraft. Sie erkennt sofort Traurigkeit in seinem Wesen und verspürt den Wunsch, ihm zu helfen. Als gottesfürchtige Frau nimmt sie das Eheversprechen sehr ernst und ist gewillt, Sin kennen und lieben zu lernen und ihn zu achten, während Sin sich selbst als Teufel bezeichnet und auch von allen anderen so genannt wird. Caledonia ist scheinbar die einzige, die den Menschen hinter der Fassade sehen kann und versucht, zu ihm hindurch zu dringen. Als Tochter des verstorbenen Lairds ihres Clans hat sie dort eine hohe und wichtige Postion inne, weswegen sie für Henry II. eine wichtige politische Gefangene darstellt.

Erfreulicherweise trifft man in dem Buch auch alte Bekannte wieder, sprich Sins Halbbrüder, allen voran Braden MacAllister, der in diesem Buch aber nur eine kleine Rolle inne hat. Aber auch andere sympathische und weniger sympathische Charaktere erhalten Einzug in die Geschichte und besonders Simon, ein alter Freund von Sin, und einer der wenigen, die er überhaupt hat, ist mir unheimlich sympathisch, da er ein frohes Gemüt hat und sehr loyal ist. Über Simon gibt es leider keinen eigenen Band, aber wohl eine Kurzgeschichte, während der eigentliche erste Band der MacAllister-Saga um Simons älteren Bruder Draven geht, der ebenfalls in Die schottische Braut vorkommt und sehr sympathisch wirkt.

Auch hier spielt die körperliche Anziehungskraft der Protagonisten natürlich eine sehr wichtige Rolle, ebenso wie der Sex. Wie im Band davor muss ich sagen, dass die Sexszenen wieder sehr anschaulich beschrieben sind, aber eben nicht billig wirken, sondern leidenschaftlich und tatsächlich liebevoll. Auch hier wird ein Geheimnis um Sin gelüftet, was den ein oder anderen Leser durchaus überraschen könnte. Es wird deutlich, dass der Sex in diesem Band ein wichtiges Mittel der Liebe ist und nicht nur zum Vergnügen verwendet wird, auch wenn sowohl Sin als auch Caledonia mehrmals davor sind, sich vor purer Leidenschaft die Kleider vom Körper zu reißen. Natürlich ist aber auch hier der Sex Mittel zum Zweck.

Wie im Band davor muss ich auch hier bemängeln, dass die Zweifel der Charaktere, allen voran die von Sin, manchmal ein wenig lästig sind. Selbstverständlich hat er schreckliche Erfahrungen in seinem Leben gemacht und es ist logisch, dass er nie gelernt hat zu vertrauen oder zu lieben, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass solche Gedanken wie Sin wusste, dass das alles nur ein Wunschdenken war und er Caledonia niemals haben dürfte... ein bisschen weniger gewesen wären. Das Ende hat mir in diesem Band aber besser gefallen als in dem davor, da es wirklich dramatisch war und zu plötzlich oder zu schnell gelöst. Es hatte die nötige Spannung und Nervenkitzel zu bieten und vor allem Sin macht eine erstaunliche Entwicklung durch, da er endlich weiß, was für ihn im Leben am Wichtigsten ist.

Fazit

Der zweite Band der MacAllister-Saga gefällt mir ebenso gut wie der erste, wobei er einen etwas ernsteren Ton anschlägt. An sich bekommt man bei dem Buch natürlich, was man erwartet - Liebe, Drama, Sex - aber es ist so gut verpackt, dass es mich immer wieder sehr unterhält und mitreißt. Natürlich ist auch der Rest sehr klischeehaft und auch hier darf man einfach keine innovative Handlung oder äußerst überraschende Wendungen erwarten, aber wenn man sich voll und ganz auf die Geschichte einlässt wird sie einen bestimmt sehr unterhalten. Ich vergebe, mit keinen Abstrichen


Sonstige Infos
Autorin: KINLEY MACGREGOR/SHERRILYN KENYON
Titel: Die schottische Braut
Orig. Titel: Born in Sin
Reihe: 3/5 (7)
Verlag: Blanvalet, Taschenbuch, zwei Romane in einem Band
Seiten: 415 (+352)
Preis: 8,00€

2 Kommentare:

  1. Das ist mein Lieblings MacKinley würde ich sagen, damals fand ich den für einen Historical super außergewöhnlich und für die damalige Zeit war er schon etwas besonderes. Sin ist einer meiner Lieblingshelden, auch wenn die Geschichte nicht perfekt ist, MacKinleys Historicals sind einfach lesenwert. :)

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    1. Hallo Lucina,
      ich würde auch behaupten, dass Born in Sin zu meinen bisherigen Lieblingsbüchern von der Autorin gehört, auch wenn ich ein totaler Fan von Braden und Claiming the Highlander bin. An Born in Sin mag ich einfach so gerne die politischen Hintergründe und Sin als Tortured Hero.
      Perfekt sind die Bücher gewiss nicht, man kann sogar sagen, dass alle, die ich bisher von der Reihe gelesen sind, nach absolut dem gleichen Muster gestrickt sind, aber ja, sie sind lesenswert und machen eine Menge Spaß :)
      Liebe Grüße, KQ

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