Donnerstag, 24. Oktober 2013

Rezension ~ Der Schatz der Gläsernen Wächter von Dane Rahlmeyer

Hallo Leute,
so, nachdem ich schon seit Dienstag mit dem Buch fertig bin, komme ich endlich dazu, die Rezension zu Der Schatz der Gläsernen Wächter von Dane Rahlmeyer zu schreiben. Da ja die Uni wieder angefangen hat, kann es gut sein, dass ich dienstags, mittwochs und freitags nicht mehr zum Posten komme, aber ich schätze mal, dass auch noch die restlichen vier Tage der Woche ausreichen sollten :)


Inhalt

Seit das Ælon versiegt ist und die Menschen auf Dampfmaschinen angewiesen sind und keine Wunder mehr mit Hilfe ælonischer Energie produzieren werde können, hat sich die Welt der Menschen verändert. Doch immer noch lassen sich Überreste des Ælons in alten Tempeln und geheimen Apparaturen finden und eben solche sucht die junge Archäologin Kriss. Als sie von der reichen und charmanten Baronin Gellos gebeten wird, nach der Insel Dalahan zu suchen, dem letzten unerforschten ælonischen Wunder, stimmt Kriss begeistert zu. Nicht nur, dass Dalahan noch nie gefunden wurde reizt die junge Archäoligin ungemein, sondern auch die Tatsache, dass sich schon Kirss' Mutter Bria auf die Suche nach der Insel gemacht hat - und bis heute als verschollen gilt. Gemeinsam mit Lian, Baronin Gellos' Vertreter und ehemaliger Straßenjunge, macht sich Kriss auf die Suche nach der sagenumwobenen Insel, nicht ahnend, dass ihnen tödliche Verfolger auf den Fersen sind...

Meine Meinung

Auf das Buch bin ich eher zufällig beim Stöbern auf Amazon gestoßen, wo es mir sofort wegen seines schönen Covers auffiel. Meiner Meinung nach gehört dieses Cover für mich auf die Liste der schönsten in meinem Regal, da die Atmosphäre, die Farben und der Bezug zur Geschichte einwandfrei stimmen. Besonderer ist es dadurch, dass es sich bei diesem Buch um ein so genanntes "self-publishing" Buch handelt, da es unter keinem Verlag erschienen ist, sondern der Autor selber für Gestaltung, Lektorat und Druck verantwortlich war. Dafür ist es wirklich sehr hochwertig und mir sind beim Lesen nur zwei kleine Fehler aufgefallen, die sich bei der Seitenanzahl des Buches (434) durchaus verschmerzen lassen. 

Schon der Beginn des Buches hat mir sehr gut gefallen, da man Kriss sozusagen live und in Aktion bei einer archäologischen Ausgrabung begleiten konnte. Dabei wird schnell deutlich, dass sie etwas anders ist als gewöhnliche Protagonistinnen, denn sie ist moppelig und trägt eine Hornbrille. Für gewöhnlich hat man es ja lieber mit hübschen oder "perfekten" Protagonisten zu tun, aber Kriss war eine angenehme Abwechslung, besonders in Anbetracht dessen, dass sie enorm intelligent ist und bei einem hübschen Äußeren sie vielleicht eine Spur zu perfekt gewesen wäre. So konnte ich mich wirklich gut identifizieren, wobei auch hier ihr Alter mich wieder ein klein wenig gestört hat, denn ich mag es mittlerweile einfach nicht mehr ganz so gerne, wenn Charaktere erst sechzehn Jahre alt sind. Zwar musste Kriss recht jung sein, um die Jüngste Doktorin ihres Fachgebietes zu sein, aber das hätte sie auch mit achtzehn Jahren sein können, oder? Jedenfalls merkt man an einigen Stellen, dass sie eben sehr jung ist, aber aufgrund ihrer Intelligenz und ihres Scharfsinnes fiel es in dem Buch nicht weiter auf.

Lian ist der männliche Protagonist in dem Buch und so ziemlich das komplette Gegenteil zu Kriss. Hochgewachsen und schlaksig erfuhr er als Straßenjunge keine Bildung und spricht dementsprechend etwas einfach daher, was ich im Buch gut umgesetzt fand, ohne dass Lians Dialekt aufgesetzt wirkte oder den Lesefluss störte. Worauf es zwischen Lian und Kriss hinauslaufen soll, war natürlich klar, aber es war sehr niedlich umgesetzt. Etwas kindlich zwar, aber ich habe gerne beide dabei beobachtet und war gespannt, ob und wie es zwischen beiden klappen würde. Dabei überraschte Kriss mich positiv immer wieder mit sehr selbstbewussten Momenten, die ich ihr so nicht zugetraut hätte.

Neben der netten Liebesgeschichte findet sich hier auch eine interessante und spannende Verfolgungsjagd mit Road-Trip-Elementen, nur dass die Reise, bzw. Flucht nicht auf einer Straße stattfindet, sondern in der Luft auf einem Luftschiff, ganz so, wie es auf dem Cover abgebildet ist. So kommen in dem Buch, das eigentlich eher dem Fantasy-Genre zugeordnet werden kann, auch einige Steampunk-Elemente vor, die ich sehr gut eingearbeitet fand und die mir wirklich gefallen haben. Ich vermute mal, dass es sich bei der Welt, in der Kriss lebt, um einen fremden Planeten in unserer Galaxie handelt, da er sich ebenfalls in der Milchstraße befinden soll, aber von zwei Monden umkreist wird. Daher fand ich die Vermutungen, die im Buch geäußert werden, wo das Ælon herkommen soll, sehr interessant.

Auch wenn das Buch von einem Mann geschrieben wurde und vom Klappentext her vielleicht recht unisex klingt, so würde ich es eher jüngeren weiblichen Leserinnen empfehlen und weniger Jungs und Männern, da es an manchen Stellen alles doch sehr an die weibliche Leserschaft gerichtet ist. Besonders Kriss' Gedankengänge können für den ein oder anderen männlichen Leser sehr uninteressant sein. Dennoch kommt in dem Buch die Spannung oder Action nicht zu kurz, denn, wie bereits erwähnt, befinden sich Kriss und Lian auf einer Verfolgungsjagd, nur dass eben sie die Feinde im Nacken haben. Mehrmals wird gekämpft, Blut vergossen und getötet, wobei alles im beschaulichen Rahmen bleibt und es nie eklig wird. Ebenfalls positiv anzumerken sind auch die Intrigen und Geheimnisse, die sich durch das gesamte Buch ziehen und bei denen der Leser nie genau weiß, wer mit wem wie was zu tun hat. So hatte ich zwischendurch zwar immer wieder mal Vermutungen, aber manche haben sich nie bestätigt oder entpuppten sich dann doch etwas anders als erwartet. So geraten Kriss, Lian und die Besatzung des Luftschiffes oft in Schwierigkeiten, die meiner Meinung nach zu schnell gelöst werden. Das halte ich für die größte Schwäche des Buches. Probleme bei der Suche nach Dalahan oder mit ihren Verfolgern können durch Kriss' Intelligenz schnell mal nach wenigen Zeilen gelöst werden, weswegen sie sich zu leicht durch alles durchfädeln können. Da hätte ich mir einfach ein bisschen mehr gewünscht. Zum Beispiel mehr Seiten.

Das Ende war wieder nach allen Regeln der Kunst ein richtiger Showdown und hat mich nochmal auf den letzten Seiten in Atem gehalten. Dabei kommen einige Geheimnisse ans Tageslicht, von denen ich manche schon vermutet hatte, von anderen war ich wirklich überrascht. Mir hat die Auflösung von Allem wirklich gut gefallen und halte dieses Buch wirklich für lesenswert und würde mich freuen, vielleicht noch mehr von Kriss und Lian zu lesen.

Fazit

Bei Der Schatz der Gläsernen Wächter handelt es sich um einen sehr gelungenen Roman für junge Leserinnen mit einer sympathischen Protagonistin, spannender Handlung und überraschenden Wendungen. Das Weltbild, dass Dane Rahlmeyer hier geschaffen hat, war wirklich interessant und gut umgesetzt. Schade fand ich, dass manche Probleme zu schnell gelöst wurden und das Buch ein paar Seiten mehr vertragen hätte, um manche Handlungen nicht so schnell abzuschließen. Auch hätte ich nichts gegen etwas ältere Charaktere gehabt. Ich vergebe dem Buch, mit Tendenz nach oben


Sonstige Infos
Titel: Der Schatz der Gläsernen Wächter
Reihe: /
Verlag: self-publishing, Taschenbuch
Seiten: 434
Preis: 14,98€

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